Nun ist es also endlich soweit. Bevor der Frühling so richtig da ist, habe ich begonnen unser „großes“ Bad zu renovieren (wobei „Groß“ ja nicht wirklich zutrifft). 25 Jahre sind seit dem Umbau vergangen als aus der ehemaligen Küche des alten Hauses das Wannenbad wurde. Zwischenzeitlich hatte noch der zu rettende Igel in einer Pappkiste dort überwintert. Beim Abriss der alten WC- und Waschtischelemente sieht man dann erst richtig, wie sehr Kalk und Modder den Sachen zusetzt. Also: Höchste Zeit – Raus damit!


Die Wandschränke hatten wir bereits vor ein paar Jahren erneuert und da sich bisher keine bessere Lösung gezeigt hat, wurden sie vorsichtig abgebaut und zwischengelagert. Der Spiegelschrank allerdings hatte schon zu viele Mängel, da habe ich lieber ein neues Modell besorgt (Hornbach Abverkauf). Die Paneeldecke mit den LED – Einbauleuchten war eigentlich auch nicht so alt, würde aber vom Design her nicht ins renovierte Bad passen (blaue Quadrate). Also runter. So kann ich auch besser die Wände renovieren – bis an die Decke würde ich heutzutage nicht mehr Fliesen.
Erst mal wird der Vorbau unter dem großen Spiegel erneuert:


Das Vorbau – Element vom Waschtisch konnte ich wieder herrichten, ist ja auch nicht so viel dran. Für das WC allerdings muss natürlich das passende Element angebracht werden. Wasser- sowie Stromanschluss sind speziell für die Grohe WCs, damit das später auch funktioniert. Die Gipsfaserplatten werden auf C und U-Profile geschraubt und können dann später gefliest werden. Fliesen wird es dann nur noch über der Badewanne und hinter Waschtisch und WC geben. Die weiteren sichtbaren Wände werden glatt geputzt.
Die alten Fliesen an den Wänden kommen (wie auch schon bei den beiden anderen Feuchträumen) nicht runter, sondern werden überputzt. Materialfolge: Isolbau Fliesengrund mit Sandanteil, Kalkin Kalkputz weiß, Knauf Rotband Gipsspachtel, Acryl-Tiefgrund und für die Oberfläche: Rollputz „Effekt Sabre“mit <1mm Korn in der Farbe „Sand“ 2x.
Die großformatigen (spanischen) Fliesen hatten wir uns bei Bauhaus ausgesucht. Damit die Fugen schön werden und die Fliesen glatt liegen, hatte ich ein super Fugensystem mit Schraubhauben besorgt. Funktioniert besser als die Klemmen vom letzten Mal. Als Fugenzementfarbe habe ich „Bahamabeige“ ausgesucht.


Als die Fliesen angebracht waren und der Rollputz aufgebracht haben wir uns entschieden, die Decke wieder weiß werden zu lassen, damit der Raum luftig wirkt und nicht zu sehr „drückt“. Also – weiße 120er Paneele von Hornbach gekauft (ist ja fast wie vorher). Dort werden dann auch wieder LED – Spots eingelassen. Die Briloner Einbau-Spots haben einen Lichtstrom von je 480 Lumen bei einer Leistungsaufnahme von je 5W. Es werden 5 Stück eingebaut, damit ist das Bad mit 2400 Lumen ordentlich ausgeleuchtet. Hinzu kommen später ja noch die Leuchten über den Spiegeln. Damit die Beleuchtung bei den vorhandenen Kabeln funktioniert und nicht auch noch das alles erneuert werden muss, habe ich eine Schaltung mit Stromstoßschalter installiert, dazu musste dann lediglich noch eine Dose für eben diesen in die Wand eingelassen werden. Damit den LED Leuchten nichts passiert, ist das Relais elektronisch.

Nachdem die Wände soweit glatt und beschichtet waren, was wie oben schon erwähnt ja einige Arbeitsgänge erforderte, konnte jetzt der Fußboden bearbeitet werden. Die oberste Fliesenlage hatte ich weggedengelt, eine darunter gelegene Beige-farbige Fliesenschicht haftet fest an der Spanplattenunterlage, einige Kleberreste waren extrem hart und haftend. Um eine schöne ebene Fläche zu erhalten habe ich hier wie in den anderen Bädern eine flexible Bodenausgleichsmasse von Knauf eingebracht. Diese wurde durch eine Armierungsmatte verstärkt. Leider waren 60 Kg von dem Fließestrich zu wenig, die Matte war teilweise noch zu sehen, es war auch nicht ganz eben. Was machen wir da ? Richtig, mehr von dem Zeug kaufen. Ich war ja zwischendurch in Hohnstorf, also 3 Tage nicht da, so daß ich jetzt ohne Skrupel darauf gehen konnte um noch eine Glättschicht aufzutragen. Leider war die Knauf-Masse beim Globus vergriffen und ich hatte mich für die Bodenausgleichsmasse von Sakret entschieden. Beim Anmachen ist mir dann der Sack in den Eimer gefallen und hat sich sofort aufgelöst. Das gab eine mittlere Sauerei auf der Kellertreppe…. Naja – Schwamm drüber. Die oberste Schicht habe ich gespachtelt, weil das Zeug natürlich anders anzumischen war als Knauf und musste später noch schleifen , was noch ein Staubdrama ergab . Da zwischendurch der Dachdecker hier ankam (gibt eine Extra – Geschichte), konnte die Oberfläche auch aushärten. Am folgenden Samstag habe ich dann den Vinyl-Boden auf die Fixmat-Trittschallunterlage verlegt. Ist schön glatt geworden. Das Material ließ sich angenehm verarbeiten und ist sofort begehbar.

Wenn man bei einer Renovierung soweit ist, das man die neuen Elemente anbauen kann, gibt es jeden Tag ein sichtbares Erfolgserlebnis. Aber in diesem Fall auch mal ein Hindernis: Der neue Waschtisch ist von Villeroy&Boch. Dazu gibt es aus der Serie „Onovo“ eine Ablaufhaube (früher „Halbsäule“ genannt), die den Syphon und die Eckventile verdeckt. Wie sich bei der Installation herausstellte, wird die Halbsäule an einem Wandhalter befestigt, der an eine bestimmte Stelle muss. Da – und zwar genau da – sind bei mir die Wasseranschlüsse. Das war vom Vorbauelement so vorgegeben und kann nicht völlig abartig sein. Nach einigen Versuchen gelang es mir, den Halter zwischen Wasseranschluss und Ablauf anzubringen und zwei MDF Plättchen seitlich von innen so zu verschrauben, das die Haube einigermaßen passt und befestigt werden konnte. Hoffen wir mal, das das hält… Da wünschte man sich von V&B eine andere Lösung ! Der neue Waschtisch sieht jedenfalls gut aus.

Ein ganz besonderes Element des neuen Bades ist die WC-Komplettanlage Grohe Sensia Pro. Wir hatten lange überlegt, bis die Entscheidung für das „Dusch WC“ oder „WC mit Bidet-Funktion“ gefallen war. Nun hatte ich das Vergnügen der Installation. Mit etwas Hilfe eines englischsprachigen Videos von Grohe war das ganz gut zu lösen, da kann man sich die 2 Kilo Papier des 160sprachigen Manuals gleich sparen. Unser James Bond im Video macht´s in 10 Minuten. Ein zwischenzeitlicher Schreck mit klarem Wasser am Boden war in einem zu kurzen Ablaufrohr begründet – zum Glück hatte ich noch ein längeres liegen. Also WC noch mal gelöst, neues Rohr reingesteckt – wieder ran, Dicht.

Die ausgewählten Armaturen unseres neuen Badezimmers sind (wen wundert´s ?) mal wieder von Grohe. Für die Badewanne musste ich im Vorfeld die Wand aufstemmen und einen Norm-Bügel für zwei 1/2″ Anschlüsse anlöten. Die Thermostat-Armatur aus der Serie „Precision“ erfordert präzise ausgelotete Anschlüsse- vor 25 Jahren hatte ich da noch ein bisschen geschlampt.

Wenn Du denkst : Es sind ja nur noch ein paar Fugen – dann dauert es noch. Sanitär-Silikon in verschiedenen Ausführungen, Naturstein – Silikon für die Marmorplatten vor dem Spiegel (nach Maß von OBI) und an der Badewanne (Bestand- passend geschnitten) und mehr.
Hier sind dann auch schon die Haken und die Handtuch-Halter angebracht:


Die letzte Aktion ist dann noch, die neue Badezimmer-Tür (Globus 20% Aktion – 6 Wochen Lieferzeit) etwas zu kürzen und dann zu justieren. Dann kann das neue Bad eingeweiht werden. Insgesamt habe ich für die Renovierung sechs Wochen gebraucht – allerdings ja zwischendurch noch die Aktionen mit den Wasserbetrieben und dem Dachdecker gehabt. Die Kosten lagen bei ca. € 4000,-