Meine Zeit

Eindrücke aus dem Leben nach der Erwerbsarbeit

Römerkastell Saalburg

An einem schönen Sonntag Mittag im August haben wir nach vielen Jahren einmal wieder die Saalburg besichtigt. Natürlich war man schon mal dort. Mit den Kindern, mit Oma und Opa , es gab Klassenfahrten dorthin oder Wandertage, wenn es näher war. Doch siehe da – es ist viel passiert. Dinge ändern sich manchmal zum Besseren – so auch in der Denkmalpflege. Seit 2005 ist das Römerkastell Saalburg auf der Liste des Unesco Welterbes.

Um die Jahrtausendwende etwa 100 Jahre nach Christi Geburt reichte das römische Reich bis an den Taunus und die Wetterau heran. Die Grenze wurde befestigt durch den Limes und bewacht. Zur Unterbringung der Grenzsoldaten und zur Verpflegung der Tiere wurde ab 135 nach Christus am Handelsweg das Grenzkastell Saalburg zunächst als Holzbau errichtet, später mit Steinbauten befestigt und ausgebaut. Es entstand ein Dorf mit damals moderner Infrastruktur für die Soldaten und Handwerker mit Ihren Familien. Am Handelsweg, nur 2 bis 3 Tagesmärsche von der Provinzhauptstadt Mainz entfernt.

Das Kastell wurde komfortabel ausgebaut, es gab eine Badeanstalt, Donnerbalken mit Entwässerung und Fußbodenheizung bei den leitenden Angestellten (Kommandant und Centurio – Leiter einer Hundertschaft) Statuen schmückten die Plätze und es war eine Spelunca und eine Taberna vorhanden. Einfache Soldaten waren in Baracken untergebracht. Handwerker hatten ihre Werkstätten. Bis ins Jahr 275 n. Chr wurde das Kastell betrieben, dann gab es wohl wieder eine gewaltsame Grenzverschiebung, also Zoff mit den Germanen. Das Kastell wurde aufgegeben.

Das Kastell ist Bestandteil des Limes und stellt somit auch eine eine Grenzkontrollstelle dar, 4 Tore sind vorhanden, das südliche (Porta Praetoria) ist das Innere zum römischen Weltreich mit der Stadt Nida (Frankfurt-Heddernheim)

Jahrhundertelang wurde die Saalburg als Steinbruch benutzt (für Denkmalpflege gab es noch kein Verständnis) und die Gegenstände entwendet. Bronzestatuen eignen sich ja auch prima zum Einschmelzen, um Kanonenkugeln daraus zu machen. Erst um 1900 n.Chr. wurde auf Erlass des ollen Kaisers Wilhelm II. mit der Erhaltung und Rekonstuktion durch Luis Jacobi als Bauleiter begonnen. Ein Museum entstand und die Bedeutung des Denkmals wurde immer mehr erkannt und verbessert. Einen Schub gab es nach der Aufnahme ins Weltkulturerbe vor 20 Jahren und es ist ein sehr ansehnliches Museumsensemble gewachsen. Die einzelnen rekonstruierten Gebäude stellen verschiedenste Exponate der Epoche aus – Gegenstände des täglichen Bedarfs, Werkzeuge und Schmuckstücke.

Die wertvollen Exponate sind hinter Glas ausgestellt und umfangreich beschrieben.

Das Museum gibt den Besuchern themenspezifische Ausstellungen zum Handwerk, Spielemöglichkeiten in der Spelunke, ein italienisches Restaurant in der Taberna, Filmvorführung und gelegentliche Veranstaltungen und Workshops .

Der Museumspark ist im Sommer ein lohnender Spaziergang, Hunde sind willkommen (kleiner Eintrittspreis) und man bekommt einen schönen Eindruck vom Gesamtensemble.

Die Tore zum Kastell sind komplett rekonstruiert und an der Mauer läuft man praktisch auf dem Limes.

Der Besucherandrang am Sonntagnachmittag war trotz des schönen Wetters überschaubar, meist Familien mit kleinen Kindern – wie auch wir damals. Und wir konnten kostenfrei parken (mit Glück – es wurde gerade frei) .

Umfangreichere Informationen über das Römerkastell Saalburg lassen sich natürlich bei Wikipedia nachlesen.

Oder hier: http://www.saalburgmuseum.de/veranstaltungen

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