Anfang Oktober findet in Berlin wieder das FoL statt, in diesem Herbst zum 20. Mal.
Der 11. Oktober ist ein sonniger Tag, schon recht kühl aber schön klar. Die liebe Gattin hat Dienst in der Philharmonie, das Konzert des Abends wird über die EBU live übertragen, daher kann sie mich auf dem Weg an günstiger Stelle absetzen, wo ich dann mit der BVG an das Ziel des heutigen Abends gelange. Unter den Linden aus der U-Bahn kommend sind es nur wenige Meter zu Fuß bis zum Bebelplatz, der das erste Ziel des Abend ist.

Es sind spektakuläre Farben, die man gleich beim Annähern an den Bebelplatz (früher hieß der Opernplatz) sehen kann. Die Projektion der Vögel in Regenbogenfarben des Künstlers Daniel Markgraf auf der Fassade der Staatsoper.

Der Blick geht im Uhrzeigersinn auf die Sankt Hedwig Kathedrale und das Hotel de Rome:


Das Hotel de Rome bietet vielfältige Abwechslung. An der historischen Fassade des Luxushotels werden bewegte Projektionen gezeigt. 3 Kunstvolle Lichtshows im Wechsel unterlegt mit Musik. „Free your mind“

„Place of Freedom/The Freedom of Thougts“ – das Motto der Lichtshows am Bebelplatz


Das Gebäude war einmal die Zentrale der Dresdner Bank, später dann die Staatsbank der DDR. Die Deutsche Bank als Nachfolger der Dresdner Bank hat es nach der Rückübertragung an eine Hotelkette verkauft, die nach aufwendiger Renovierung ein Luxushotel an dieser zentralen Stelle eröffnet hat.

Weiter im Uhrzeigersinn um den Platz befindet sich die juristische Fakultät der Humboldt-Universität (früher königliche Bibliothek) Die historische Fassade ist kunstvoll beleuchtet.



Das war dann die erste Station für diesen Abend. Die Bilder sind so faszinierend, das eine gute Stunde im Nu vergangen ist und langsam aber sicher die Kälte unter die (leichte) Jacke kriecht. Zeit für etwas Bewegung, das nächste Ziel soll mal wieder das Brandenburger Tor sein.
Ich habe dieses Mal übrigens die Alpha 7II mit dem 20mm Tamron mitgenommen, das Objektiv hatte ich schließlich genau für Stadt- und Architekturaufnahmen gekauft. Als Stativ war wieder das 1Bein im Einsatz, hatte sich für die Menschenmenge bewährt. ISO 250 / Blende 2.8 und 1/6 sek vorgewählt. Für die Einstellung habe ich die ersten drei Probeaufnahmen gemacht und sie nicht mehr verändert. Aufnahmen als RAW, da hätte man noch am Rechner korrigieren können, habe ich aber nicht – alles unverändert.
Um etwas Zeit zu sparen und die abgekühlten Hüften zu schonen, habe ich die U-Bahn genommen, das war ganz schön voll, ging aber. Am Tor war natürlich wieder was los, die Leute waren aber alle gut drauf. Menschen aller Generationen und sehr viele Touristen.

Am Brandenburger Tor wurden wechselnde Projektionen gezeigt, internationale Bewegtbild-Produktionen speziell für diesen Aufführungsort.






Auch hier ist das Motto „Celebrating Freedom“ – und es gibt dann auch den Festival of Lights Award. Passend zum Ort können wir dann auch wieder alte Bekannte sehen und hören: “ Mister Gorbatschow – Open that Gate !“



Auch wenn das wahnsinnig voll erscheint, wenn man auf dem Platz weiter vorne steht, bleibt genügend Abstand, um die Projektionen gut sehen und fotografieren zu können. Viele nehmen auch Rücksicht und drängeln nicht. Weiter auf der kleinen Rundtour: Ab in die S-Bahn und eine Station zum Potsdamer Platz:

Einige der Hochhäuser sind mit farbigen Motiven angestrahlt, es gibt eine Bodenproduktion, das den Besucher in farbige „Luftblasen“ beleuchtet. So ist man „Mittendrin“.


Links herum in die „Alte Potsdamer Straße“ (die ist überhaupt nicht alt, sondern nur an der Stelle des alten Straßenverlaufs) kommt man zu einer Licht- und Sound Installation – das bedeutet, die Fußgängerzone ist farbig beleuchtet und es brummelt elektronische Musik (Bisschen 70er Disco-Feeling).

Weiter hinten: „Luminary“ – Eine Hommage an die Schönheit des Weltalls

Und noch einmal auf dem Rückweg zum Potsdamer Platz


Das Sony Center macht auch mit – zu sehen ist der „Denker“ (hier heißt er nur „Man“) in moderner Interpretation. Zitat: „Der Mensch hält sich den Kopf auf der Suche nach Antworten, wie wir zukünftig leben wollen.“ Aha. Die ewige Baustelle auf dem Platz ist kurzzeitig weniger sichtbar.

Der Kamerad hat sich dann auch als Hintergrund für Gruppenfotos verdient gemacht. Kann man nur hoffen, das die Gesichter der lachenden Touristen auf den Handyfotos auch ohne Blitz gut zu erkennen sind.
Für diesen Abend war es dann genug für mich mit diesem kleinen Rundgang. Das Festival bietet über die Stadt verteilt noch viele weitere Attraktionen, so dass mindestens ein zweiter Abend noch drin gewesen wäre, aber das Wetter war an diesem Freitag optimal. Dank des klaren Nachthimmels sind die Aufnahmen recht schön geworden und es hat sich gelohnt. Vielleicht gehe ich ja im nächsten Jahr wieder.