Meine Zeit

Eindrücke aus dem Leben nach der Erwerbsarbeit

Fassade

Vorlauf:

Seit mehreren Jahren beschäftigt uns der Gedanke, mehr Energie einzusparen. Dabei war am Anfang weniger der Faktor Energiekosten entscheidend, sondern der Umweltschutz.

Etwa 2010 hatten wir die Fenster im Altbauteil erneuert und eine Innendämmung angebracht, das hatte damals schon viel gebracht. Der Neubauteil erfüllte bereits die Anforderung des GEG von 1995 durch den Baustoff YTONG, allerdings ging z.B. über die Rolladenkästen immer noch viel Wärme verloren (Auch hier muss gedämmt werden).

Unsere Fassade war seit 20 Jahren nicht mehr gestrichen worden, die Farbe lief aus, es zeigten sich Risse, hinten Flecken – eine Renovierung war also notwendig.

Ausschreibung

Über die Handwerker-Plattform „My Hammer“ hatte ich im Januar 2022 eine Ausschreibung für ein Wärmedämmverbundsystem auf Basis von Mineralwolle formuliert, ein paar Fotos vom Objekt angefügt. Ich habe drei Angebote erhalten ein Anbieter war hier und hat das Haus angesehen, bevor er angeboten hat. Diesen habe ich dann auch genommen, er war nicht der billigste, machte aber einen guten Eindruck und , wichtig: Er hatte präzise Angaben zum Material dabei ! Ich habe ihm den Auftrag gegeben und wurde nicht enttäuscht. Wir haben einen Beginn der Ausführung Mitte Juni verabredet.

Vorbereitung

Es gab ein paar Sachen vorzubereiten: Das Vordach an der Kellertreppe musste weg, der Carport für das Motorrad auch. Die Simskästen und die Vorbau-Rolladen mussten runter, Treppengeländer abgeschnitten werden, Regenfallrohre mussten runter und zwischengelagert werden. Und: das Dach der Veranda hatte hinten keinen Überstand – da musste das Dach verändert werden. Diese Vorbereitungen habe ich zum Teil begonnen (Dach) , als ich noch im Dienst war. Die Balkontür zur Küche war verzogen, die Beschläge defekt, da musste eine Neue rein – die war bestellt. Tatsächlich ging es dann am 15.6. pünktlich los, die Baustelle wurde eingerichtet. Der Meister versichert mir: „Machen Sie sich keine Sorgen – Ich mache das, als wäre es mein eigenes Haus“ – und das stimmte dann auch, wie sich herausstellte.

Zu Beginn wurde Material geliefert, zeitweise war der ganze Garten belegt.
Die Simskästen sind ab, das Kellerdach ist weg und man sieht den Dreck der alten Fassade – auch die Fensterbleche sind schon weg. Die Aluprofile für die Unterkante der Dämmung sind hier schon dran.

Wir haben uns entschieden, den Sockel nicht zu dämmen, sondern oberhalb zu beginnen, das entspricht innen etwa der Höhe Kellerdecke. der Sockel wird dann am Schluss neuen Putz erhalten.

Der Eingang stellt eine besondere Herausforderung dar, alles wird meisterhaft gedämmt und verputzt.

Spalte werden mit Schaum geschlossen, Türen und Fenster erhalten Putzkanten mit Armierungsgewebe, Faschenputz rahmt Türen und Fenster ein , daran wird dann der gekörnte Oberputz angesetzt.

Das Wärmedämmverbundsystem besteht aus mehreren Schichten: Grundierung (gespritzt), Klebemörtel, Mineralwolle gedübelt, Putzgrund(Unterputz), Armierungsgewebe (eingelegt in Klebemörtel), Oberputz mit Körnung, Grundierung, 2 Farbanstriche.

Da der Dachüberstand hinten nicht sehr groß ist, kann die Mineralwolle hier maximal 6 cm dick sein ( macht in Summe dann 8 cm). Das reicht aber aufgrund der Eigenschaften von YTONG aus, um unter den geforderten Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von 0,2 W/m²K zu kommen.

Ab 2m Höhe ist dann das Gerüst notwendig, das hat eine Gerüstbaufirma gestellt

Jeden Morgen um halb sieben gingen die Arbeiten los, Montag bis Samstag, oft wurde bis 18 Uhr, manchmal sogar länger gearbeitet. Es war zu der Zeit meist sehr heiß, so das ich mir manchmal Sorge um die Leute gemacht habe. Echt ein harter Job auf dem Bau , bei jedem Wetter.

Zwischenzeitlich musste der Chef unserer kleinen Baufirma immer wieder Material nachkaufen, da z.B. Profile nicht in ausreichender Anzahl bei einem Baustoffhändler vorrätig waren. Auch hatte sich manches Material verteuert, was er selbst in Kauf genommen hat, da wir pauschal vereinbart hatten.

Die Fenster vorne sind seitlich unter dem Putz mit 10 cm Perimeterplatten (Styrodur) eingefasst, diese bieten einen besseren Halt für die neuen Vorbaurolläden (gedübelt wird im Mauerwerk). Die Fenstereinfassungen mit Faschenputz werden sorgfältig abgeklebt und weiß gestrichen, der Fassadenputz erhält die von uns aus der Brillux Farbpalette ausgewählte Farbe.

Das neue Kellervordach ist wieder an der Wand befestigt. Unter dem Aluprofil, das das Dach hält, sind auch hier 10 cm Perimeterplatten, die Schrauben sind 18 cm lang und im Mauerwerk verdübelt. Man sieht hier sehr schön die Fenstereinfassungen und die neuen Fensterbleche. Die Luft/Luft Wärmepumpe wurde zwischenzeitlich gelöst, damit die Fassade dahinter auch gedämmt werden konnte. Hier ist auch schon das Gesims wieder verkleidet und das Regenfallrohr befestigt.

So sah es von vorne aus, als das Gerüst abgenommen war, die Treppe habe ich dann bald danach gefliest.

Vom ersten bis zum letzten Foto dieses Beitrags sind etwa sechs Wochen vergangen, die Arbeiten waren sehr umfangreich. Wir haben es nicht bereut, das Projekt mit dieser kleinen Firma gemacht zu haben. Er hat natürlich nicht so viele Leute, aber dafür wurde es gut gemacht. Was habe ich davon, wenn es schnell geht und dafür die Sorgfalt leidet? Hier konnte ich auch selbst die Fortschritte verfolgen und wenn noch irgendwas vorbereitet werden musste , eingreifen – z.B. die ollen Fliesen von der Treppe stemmen, oder die Kabel für die Sockelbeleuchtung einziehen.

Hoffen wir, das sich die Wärmedämmung auch in Zukunft ordentlich energiesparend auswirkt. Bisher haben wir den Eindruck, das es hilft, im Sommer wie im Winter. Zum Heizungsthema werde ich noch einen extra- Beitrag schreiben.

Ausführung: Firma Berisha – Malereibetrieb

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