Meine Zeit

Eindrücke aus dem Leben nach der Erwerbsarbeit

Mein Dachschaden

2008 ist unsere Hybride Heizungs-Anlage aus Solarthermie und Gas-Brennwerttechnik ein- und aufgebaut worden. Das funktionierte alles erst mal, alle Nachbarn waren interessiert, was man denn da so spare. Erst mal nicht so, aber die Energiepreise steigen ja. Danach kam die Finanzkrise, das russische Gas wurde immer billiger. Es zeichnete sich bald ab, das mit einer Amortisation der Kosten niemals zu rechnen sein würde. Aber man ist ja Idealist und freut sich über die Erträge von der Sonne. Das ging eine ganze Zeit gut, der Wartungsvertrag erübrigte sich, als die die Firma pleite war. Einige Reparaturen fielen an (z.B. triefende Kugelhähne), bestellte Monteure waren meist (gelinde gesagt) überrascht, wenn sie den Pufferspeicher mit den 6 Pumpen und diversen Umschaltventilen und Plattenwärmetauschern sahen („Wat issn ditt? n Kraftwerk?“). Da einem bekanntlich ja nichts zu schwör ist, fing man an, sich einzufummeln und defekte Teile selbst zu ersetzen. Bis auf die Gasbrennwerttherme – mitten in der Saison verreckt – da musste dann doch ein Monteur mit Konzession ran. Umstellung auf Wärmepumpe war so kurzfristig nicht möglich, weil es zu der Zeit keine gab – alle waren überrumpelt worden von der Entwicklung. Und so geht es dann weiter….

Seit letztem Jahr verliert unsere Solarthermieanlage Flüssigkeit aus dem geschlossenen Solarkreislauf. Erst konnte ich kaum erkennen, wo ein Leck entstanden sein könnte, dann zeigte sich auf dem Dach an einer der Scheiben von innen ein Fleck. Das konnte man von unten schwer erkennen.

Später kam eine zweite Stelle hinzu, bisschen kleiner aber gleiches Bild. Ich habe unten immer mal etwas nachgefüllt, dann hatten wir wieder guten Warmwasserertrag. Im Herbst 23 tropfte es dann in meinem Büro vom Dachflächenfenster auf den Schreibtisch – unschön. Wie das bei den meisten Schäden so ist: von selbst wird`s nicht besser und im Oktober 24 sah es im Zimmer so aus:

Die Dachdecker wurden schon im Frühjahr beauftragt: Runter mit dem Zeug und das Dach reparieren. Am 24. Oktober haben sie zunächst ein kleines Gerüst und den Aufzug aufgebaut. Der Zugang zum Dach erfolgte über unsere neue Terrasse. Der Dachdeckeraufzug ging wie eine Brücke über die Photovoltaik-Module und wurde auch zum Aufstieg verwendet. Und so kam als erstes der Rahmen und die Scheiben der Indach-Kollektoren runter.

Die Kollektoren von Buschbeck bestehen aus Holzkästen, innen 22mm Kupferrohr mit Verstrebungen aus 8mm Cu-Rohr, aufgelötet sind Kupferbleche mit mattschwarzer Beschichtung. Ich hätte eigentlich mit durchgehenden Schlangen aus Kupferrohr (wie bei Fußbodenheizungen) gerechnet. Die Kästen waren auf die Dachlatten geschraubt.

Die 8mm Cu-Rohre sind in entsprechende Bohrungen der 22mm Rohre eingelötet .
Wir sehen am Rohr sowie an den Blechen Ablagerungen, ausgehend von der zweiten Lötstelle von oben.
Diese ist augenscheinlich undicht, hier ist Flüssigkeit ausgetreten, möglicherweise als Dampf, dann hier kondensiert.

Man sieht hier deutlich die Tropfen des ausgetretenen Lötzinns. Es wird sich um manuell gefertigte Lötverbindungen handeln. Handgelötet und wahrscheinlich auch noch auf dem Dach auch die 22mm Rohrbögen, die aussahen wie von Erwin gelötet.

Hier kann man erkennen, das es sich um durchgehende Kollektorfelder handelt. Es sind keine auswechselbaren Module. Damit sind die Kollektorfelder zwar aus Kupfer , aber mit tausend Lötstellen versehen, noch dazu in runde Öffnungen eingelötete Rundrohre. Da hast du minimale Kontaktflächen (So was habe ich mal für C`s erstes Auto gemacht, als so ein Plastikteil geplatzt und die Kühlflüssigkeit überall war ). Diese Dinger hier sehen aus wie selbst gebaut und wurden damals als besonderes Qualitätsprodukt verkauft („Weil’s ewig hält“) . Und darauf bin ich reingefallen ! Von wegen leicht reparabel, eher nicht reparabel – oder eine Art Abonnement für den Monteur – Arbeit bis der Kunde aufgibt…

An der Unterseite kann man sehr schön erkennen, wo die Flüssigkeit gestanden hat. Die 5cm Mineralwolle im Kasten waren gesättigt mit der braunen Brühe und von da aus gings nach unten…

Die Sammler sind runter und man sieht die Schäden an der Unterspannbahn. Übrig sind die Fenster. Und damit hier nicht die alten wieder eingebaut werden, habe ich uns neue bestellt, die der Dachdecker dann einbaut.

Soll jetzt mal genug sein mit dem alten Zeug ! Das Dach soll ja dicht werden und auch wieder vernünftig aussehen.

Hier kommen erst mal die neuen Dachsteine – Frankfurter Pfanne von Braas wie gehabt. Das dunkle Rot gibt es nicht mehr. Machen wir’s hell !

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, das die Dachdecker sehr ordentlich gearbeitet haben. es gab einige Unebenheiten, die sie mit Keilen ausgeglichen haben, damit das Gesamtbild eben aussieht. Der First wurde hochgenommen, ein neues Firstband eingezogen und die Steine wieder drauf geklemmt. So ist die Seite von oben an abgedichtet und wird hoffentlich dicht bleiben.

Zur Reparatur gehört dazu, das auch wieder neue Solarkollektoren auf das Dach kommen, der Rest der Anlage will ja wieder betrieben werden, wenn die Sonne scheint. Die Edelstahlhaken werden an Bohlen angeschraubt, die wiederum mit den Latten verschraubt sind. Auf die gleiche Weise werden Leiterhaken wieder angebracht. Sechs Haken halten dann zwei Alu-Profilschienen, auf die wiederum der Rahmen des Kollektors geschraubt wird.

Ich hatte es mir schwieriger vorgestellt, die vormontierten Kollektoren hoch zu bringen. Das war für die Dachdecker gar kein Problem. Die vorgesehenen Löcher im Rahmen konnten sogar zum Anschrauben genutzt werden (1 wurde noch gebohrt), der Sammler erhält nach hinten ein leichtes Gefälle. Oben sind beide mit Klemmring-Verschraubung verbunden. In den Spitzboden geht es dann flachdichtend verschraubt mit Edelstahlwellrohr.

Oben fehlen jetzt noch 10 Spiegel, die habe ich nicht angebracht, damit besser montiert werden konnte. Das steht uns jetzt noch bevor – genau wie das Einsetzen der Glasröhren. Und natürlich die Verbindung mit dem Rohrsystem zum Keller.

Damit folgt dann hier die Fortsetzung

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